Die
Zahl derer, die "Blade Runner" als Besten Film der 80er Jahre
bezeichnen, steigt mit jeder erneuten Aufführung in irgendeinem
Kino in der Welt. Anfangs sahen die Anbeter vor allem die epochemachende
Ausstattung des Films, denn die philosophischen Anwandlungen
waren damals nur am Rande zu erkennen.
Die Produzenten,
die Scott nach seinem Welterfolg "Alien" freie
Hand gelassen hatten, erschraken angesichts seiner hochphilosophischen
Vision einer entmenschlichten Zukunft und legten Hand an
den "Final Cut", ließen Deckard aus dem Off seine
Geschichte kommentieren und machten daraus einen Detektivfilm,
der an "Tote schlafen fest" oder "Der Malteser Falke",
beide mit Humphrey Bogart, erinnerte.
Erst Anfang der
90er Jahre, "Blade Runner" war längst ein Klassiker,
konnte Ridley Scott seine ursprüngliche Version vorlegen:
der Off-Kommentar verschwand und der Film erhielt eine
Szene zurück, die die bisher bekannte Geschichte auf
den Kopf stellte, ohne den Film selbst länger zu machen.
Mit "Blade Runner
- Director's Cut" überrollte eine neuer Begriff die
Kinoszene: "Director's Cut". Mit dem Kürzel "DC" kamen
in der Folge Filme wieder in die Kinos, deren Erstaufführung
schon wenig hergegeben hatten und deren (meist) sehr viel
längere DC-Version auch nichts zu deren Erhellung
beitrugen.
Prominente Vertreter
des Director's Cut sind James
Cameron, dessen Terminator
2 auf Video ebenso um 20 Minuten länger wurde,
wie Camerons Fortsetzung "ALIENS -
Die Rückkehr", der seinem Vorgänger (Regie damals:
Ridley Scott!) in nichts nachstand, und George Lucas, der
ein Jahr vor "Krieg der Sterne -Episode I: Die
Dunkle Bedrohung" seinen Trilogie-Klassiker restauriert
wieder auf die Leinwand brachte.
Während Camerons
DCs seinen Filmen durchaus verloren gegangene Charakterzüge
zurückgab, brachte Lucas' Star Wars-Relaunch wenig
neues Erhellendes, aber die Special Effects waren zeitgemäß aufgepeppt.
"Blade Runner" basiert
auf der Kurzgeschichte "Träumen Roboter von elektrischen
Schafen" von Philip K. Dick, dessen Story "We can remember
it for You Wholesale" 1990 die Vorlage für den Schwarzenegger-Film Die
totale Erinnerung lieferte.
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